Fotobuch bei Pixum

Ich konnte mich endlich dazu durchringen ein Fotobuch zu erstellen!

Schon seit langem habe ich mir vorgenommen einen dieser vielgepriesenen Fotobuchdienste zu nutzen und deren Qualität zu testen. Ich konnte mich bis dato jedoch nie für einen Dienst entscheiden, und ich muss auch zugeben, dass ich die Arbeit immer gescheut habe. Letzteres zu unrecht, wie ich feststellen durfte. Aber dazu gleich mehr.

Ein weiteres Problem war immer der eigene Anspruch doch ein Buch mit besonders tollen Bildern zu gestalten und von dieser Gattung Bilder habe ich leider viel zu wenig. Also fiel meine Entscheidung jetzt nach einem Urlaub: Bilder wieder einzeln ausbelichten, um sie dann in ein Album zu kleben (was ich dann letztendlich doch nicht tue), oder doch endlich mal ein Fotobuch. Genau zu diesem Zeitpunkt bekam ich ein Angebot von Pixum zu deren zehnjährigen Jubiläum: 10€ Rabatt auf Fotobücher. Also sofort Software runterladen und loslegen.

Download und Installation:

Äußerst positiv zu bewerten ist die Tatsache, dass sowohl für Windows, Mac OS und auch für Linux eine Version der Software zur Verfügung steht. Ich habe hier mit der Windows-Variante gearbeitet.

Nach dem zügigen Download habe ich eine Exe-Datei vorgefunden, die sich ohne weitere Probleme installieren ließ.

Erster Eindruck der Software (Windows):

Wie erwartet eine Software, die sich einfach bedienen läßt und für Anfänger in Sachen Fotografie und Layout geeignet ist. Aber auch Fortgeschrittene werden sich meiner Meinung nach wohlfühlen.

Gleich loslegen mit dem Assistent:

Zuerst muss man sich auf ein Format festlegen. Es gibt verschiedene Buchformate vom Easybook klein (14×13 cm) bis hin zum Easybook XXL (42×30 cm). Außerdem gibt es verschiedene Einbände: Heft, Softcover, Hardcover und Leinen.

Ich habe mich für ein Easybook quadratisch mit 21×21 cm mit einem Softcover entschieden, um den Preis möglichst nieder zu halten, aber trotzdem Bilder im Bereich von 13×18 cm zu ermöglichen, was meinem Standardformat bei Ausbelichtungen entspricht.

So jetzt aber: Einfach zurücklegen und den Assistenten mal machen lassen. Hinterher kann ich ja alles wieder löschen und meine eigenen Vorstellungen umsetzen, aber erstmal von den Möglichkeiten inspirieren lassen, dachte ich. Aber es kam alles ganz anders:

Nach der komfortablen Auswahl der Bilder hat mich der Assistent so mit der Zusammenstellung der Fotos überrascht, dass ich nur wenig geändert habe. Ich bin mir nicht sicher, ob es Zufall war, aber ich hatte den eindeutigen Eindruck, dass die Bilder nach Helligkeit und der dominierenden Farben gruppiert wurden. Sicherlich eher zufällig hat das bei mir auch inhaltlich ganz gut gepasst. Klar waren 3 oder 4 Ausreisser dabei, aber die waren dann per Hand schnell umsortiert.

Beeindruckend fand ich das Cover. Ich hatte ursprünglich geplant auf der Vorderseite ein quadratisches Bild mit einem Titel zu platzieren, da ich dachte dass ein „Rundum-Druck“ nicht möglich ist. Ich wurde eines Besseren belehrt. Der Assistent hat genau das gemacht. Er platzierte ein Querformat auf dem Cover, so dass sowohl Vorder-als auch Rückseite durchgehend mit einem Bild bedruckt wird.

Schon war ich überredet. Ok, das Bild war nicht so wirklich passend, aber das konnte das Programm ja nicht wissen, obwohl ich sagen muss es war nicht so ganz ungeschickt ausgwählt. Es handelte sich um ein Querformat, das mit relativ viel heller Fläche durchaus freundlich wirkte. Ich fange an zu glauben, dass da schon eine gewisse „Intelligenz“ am Werk ist, aber es kann auch reiner Zufall sein. Sollte da jemand genauere Informationen haben, ob da reiner Zufall am Werk ist, oder ob die Programmierer eine sinnvolle Auswahl programmiert haben, würde mich das mal interessieren. Auch mit welchen Präferenzen das Programm die Bilder auswählt wäre eine spannende Info.

Also schnell das Coverbild durch ein Bild des Hotels ersetzt und ein weiteres quadratisches Bild auf der Vorderseite platziert, so ganz von meiner Idee abbringen lassen wollte ich mich dann doch nicht…

Layout:

Natürlich hat der Assistent alle Register gezogen:

  • verschiedene Anzahl Bilder auf einer Seite. Angefangen bei einem Bild bis hin zu 4 Bildern.
  • Gruppierung der Bilder. Von einfach nebeneinander bis hin zu Überlappungen
  • Positinierung: Gerade und schräg
  • einfacher schwarzer Hintergrund und Bilder aus meiner Auswahl als Hintergrundbild
  • Das Cover mit einem Bild das sich über Vorder- und Rückseite erstreckt und mit Textmöglichkeit auf der Vorderseite wie auf dem Buchrücken

Aber das ist natürlich nicht alles. Bei der manuellen Bearbeitung hat man die Auswahl zwischen 1 bis 10 Bildern pro Seite.

Je nach ausgewählter Bildanzahl kommt dann die Möglichkeit ein Layout zu wählen. Auch hier ist die Auswahl sehr umfangreich. es gibt immer sehr statische Nebeneinander-Versionen und dynamische Versionen mit schrägen Bildern und/oder Überlappungen der Bilder. Somit ist eine abwechslungsreiche Gestaltung des Buches ein Kinderspiel.

Wem das nicht genug ist, dem sei gesagt, das man die Bilder auch manuell einzeln einfügen, positionieren, frei skalieren und übereinander legen kann.

Bei Bildern, deren Layoutformat nicht dem Bildformat entspricht, also links und rechts und / oder oben und unten etwas weggeschnitten wird, kann man die Bilder innerhalb ihres virtuellen Rahmens verschieben, um so den besten Bildausschnitt für dieses Format zu suchen.

Bestellung:

Was soll ich sagen? Adresse und Zahlunsart eingeben und der rest läuft automatisch. Erwähnenswert in heutiger Zeit ist sicherlich, dass die Bestellung auch auf Rechnung geht!

Versand:

4,99€ Versand ist sicherlich kein Schnäppchen, aber auch nicht unverschämt. Bestellt habe ich am 18.04. also Sonntags angekommen ist es am 22.04. das sind 4 Tage inklusive Versand. Das ist spitze!

Qualität:

Ich war echt positiv überrascht. Die Qualität des Drucks und auch die Verarbeitungsqualität des ganzen Buchs ist wirklich gut.

Bevor ich auf die Qualität weiter eingehe, möchte ich die Bedingungen unter denen das Fotobuch entstand noch genauer beschreiben:

Ich arbeite mit einer Nikon D50 also einer digitalen Spiegelreflexkamera. In diesem Urlaub habe ich aber, da wir fast ausschließlich am Strand lagen, häufig die Kamera meiner Frau benutz. Dabei handelt es sich um eine Casio Exilim EX-Z19, deren Qualität sicher nicht schlecht ist, aber im Vergleich zu meiner Kamera doch schwächelt. Außerdem habe ich von dieser Kamera bisher keine Ausbelichtungen auf Fotopapier machen lassen. Daher ist ein direkter Vergleich wirklich schwer.

Außerdem nutze ich Lightroom (in diesem Fall als einziges Bearbeitungsprogramm) an einem kalibrierten Monitor.

Ich habe im Programm von Pixum eingestellt, dass keine weitere Bildverbesserung vorgenommen werden soll.

Bei genauerem Hinsehen ist mir dann aber doch einiges aufgefallen, was mir nicht so gut gefällt:

Die Farben stimmen nicht so gut, wie ich es von meinen ausbelichteten Bildern kenne.  Auch die Helligkeit der Bilder stimmt nicht. Ich kann aber nicht sagen es ist alles zu hell oder zu dunkel. Es gibt Bilder die sind zu hell (ich bin eher gewohnt, dass sie zu dunkel wirken, weil Papier im Gegensatz zu einem Monitor nicht von sich aus leuchtet) und andere waren zu dunkel. Diese Tatsache macht es schwer bei einer weiteren Bestellung das Ergebnis zu verbessern.

Negativ aufgefallen sind mir auf manchen Vergrößerungen Chromatische Aberationen (Verfärbungen an hellen Kanten). Ich konnte mir aber nicht vorstellen, dass Pixum daran schuld ist. Und siehe da diese Verfärbungen sind auch auf dem Bildschirm vorhanden, allerdings etwas schwächer ausgeprägt, was durchaus an der größe des Ausdrucks liegen kann.

Die Rasterung des Drucks ist sehr fein. Ich hatte damit gerechnet, dass man hier wesentlich mehr Raster sieht.

Was mir aber nun wirklich negativ aufgefallen ist, sind die unscharfen Bereiche in einem Bild, das ich mit meinem 50mm 1,8 bei weit geöffneter Blende geschossen habe. Die unschärfe ist im Druck sehr nebelig verschwommen fast schon flächig.  Bei Ausbelichtungen kenne ich das nicht. Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass eine etwaige Kompression bei der Übermittlung der Bilder, oder eben doch eine weitere Nachbearbeitung, schuld daran ist. Aber das sind reine Spekulationen.

Obwohl ich (nach wie vor) Verfechter von Ausbelichtungen bin, muss ich sagen: Alles in allem bin ich doch sehr positiv überrascht.

Fazit:

Ein Fotobuch mit eigenen Fotos in der Hand zu halten ist ein Erlebnis!

Aus Mangel an direkten Vergleichen mit anderen Fotobuchanbietern kann ich leider kein definitives Ergebnis liefern. Aber wie schon gesagt, hat mich die Qualität überrascht und die Erstellung war kinderleicht und hat mir sogar wirklich spaß gemacht. Mit Sicherheit hätte ich ohne die Hilfe des Programms niemals eine so ansprechendes Buch erstellt, da mir einfach die gestalterischen Ideen und Fähigkeiten fehlen.

Ich bin mir sicher, dass ein typischer Gelegenheits-Urlaubs-Fotograf, der weder nachbearbeitet noch an einem kalibrierten Monitor sitzt, von dem Ergebnis absolut begeistert ist. Der ambitionierte Hobbyfotograf (zu denen ich mich auch zähle), wird unter umständen nicht ganz zufrieden sein, besonders bei den beschriebenen Ergebnissen in den unscharfen Bereichen eines Bildes.

Mein nächstes Fotobuch werde ich auf Fotopapier ausbelichten lassen. Saal-Digital bietet das mit einer aussergewöhnlichen Bindung an, die es ermöglicht eine Doppelseite so flach zu öffnen, dass kein Falz entsteht. So sind Bilder die über den Falz verlaufen komplett zu sehen. Ich hoffe die Fotos für dieses Buch in unserem Sommerurlaub schiessen zu können. Mit einer Veröffentlichung dieses Tests ist aber leider nicht vor August zu rechnen.

Über viele Kommentare und auch Kritik oder Wünsche würde ich mich freuen!

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